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Aus der Amazon.de-Redaktion
Eine neue Entdeckung am Geigenhimmel: jung, schön, gottlob weder ätherisch noch nymphenhaft wie manche ihrer Kolleginnen, sondern irdisch präsent und mit einem Vornamen versehen, der einer Popkünstlerin gut anstehen würde: Janine Jansen. Ihre Biographie enthält die üblichen Eckdaten: mit sechs Jahren fand sie zur Violine, es folgte die Ausbildung am Konservatorium in Utrecht und ein aufsehenderregendes Debüt 2002 in London. Seitdem gastiert sie auf allen internationalen Podien von Rang sei es in Berlin, Paris, Wien, Tokio oder New York. Das Werk, das die Niederländerin hier spielt, ist alles andere als eine Entdeckung: Vivaldis Vier Jahreszeiten, tausendmal gespielt, tausendmal nichts passiert könnte man sagen, wäre da nicht die Besetzungpraxis, die so neuartig in der historischen Aufführungspraxis zwar nicht ist, bei Vivaldi aber seltener in Betracht gezogen wird. Janine Jansen präsentiert nämlich eine Version in Kammerbesetzung, jede Stimme ist im Ensemble mit nur einem einzigen Instrument vertreten. Ganze neun Interpreten kommen da zusammen, unter ihnen Vater und Bruder Jansen, sowie der großartige Julian Rachlin, diesmal an der Bratsche. Das Ergebnis ist frappierend: jede bis dahin ungehörte Nuance, jede Finesse tritt hervor, ein musikalischer Gedankenaustausch entsteht, angeführt von Jansens mitreißendem Spiel auf ihrer Barrere, einer Violine von Antonio Stradivari (Cremona) aus dem Jahr 1727. Dies alles ist so begeisternd, daß man ihr die Bemerkung in einem Interview verzeiht, sie würde Vivaldis Vier Jahreszeiten sogar als Klingelton auf ihr Mobiltelephon speichern. -- Teresa Pieschacón Raphael
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