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Martin Büsser : Wie klingt die Neue Mitte? Rechte und reaktionäre Tendenzen in der Popmusik (Bibliothek der Popgeschichte)
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Author: Martin Büsser
Title: Wie klingt die Neue Mitte? Rechte und reaktionäre Tendenzen in der Popmusik (Bibliothek der Popgeschichte)
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Published in: German (Germany)
Binding: Taschenbuch
Pages: 141
Date: 2001-10
ISBN: 3930559900
Publisher: Ventil
Weight: 0.42 pounds
Size: 5.47 x 7.64 x 0.55 inches
Amazon prices:
$18.04used
Description: Amazon.de
Mitte der 90er-Jahre, als in Deutschland vor allem eine Jugendkultur die Schlagzeilen beherrschte, nämlich diejenige brandmordender Nazis, gingen die Wortmeldungen zweier Personen durch die Agenturen, deren Allianz doch überraschte: Heinz Rudolf Kunze und Dieter Thomas Heck forderten darin einmütig eine Rotationsquote für deutschsprachige Musik in Radio und Fernsehen, während zur gleichen Zeit die Böhsen Onkelz auf Platz eins der deutschen CD-Charts kletterten. Jahre später wird Gerhard Schröder seine Neujahrsansprache auch auf MTV halten, und VIVA-Chef Dieter Gorny wird den denkwürdigen Satz sagen, auch die Börse sei Pop.

Die Popkultur ist damit endgültig im Schoß der "Neuen Mitte" angekommen -- als entertainender Weichzeichner des neoliberalen "Survival Of The Fittest". Die faschistoide Ästhetik solcher Bands wie Rammstein oder eines Überfremdungsängste schürenden Videos wie Die Flut von Joachim Witt mit ihrer Neuauflage archaischer Vorstellungen von Männlichkeit und Stärke sowie dem Kult des athletischen, gesunden Körpers steht dazu in keinem Widerspruch, sondern hat ihren festen Platz im Formenkanon einer neuen (Pop-)Leitkultur.

Martin Büsser verfolgt wie in einer Reihe von Veröffentlichungen davor -- darunter insbesondere Antipop und If the kids are united -- auch in seinem neuen Buch Wie klingt die Neue Mitte die These vom Ausverkauf des Pops als "Musik der Unbefugten" (Günter Brus), als subkulturelles Projekt des Non-Establishments. Mit gewohntem Sachverstand und einer fast überbordenden Fülle von Material zeichnet er eine Entwicklungslinie von radikalen Verweigerungsbewegungen wie Punk, Industrial und New Wave in den 70er- und 80er-Jahren bis zur radikalen Affirmation des Bestehenden seit Anfang der 90er-Jahre. Im weiten Becken des Mainstreams findet er latente Revisionismen im Zuge eines wiedererstarkten nationalen Identitätsbewusstseins und eines hip ummantelten Sozialdarwinismus, die ihm weit gefährlicher erscheinen als die offen faschistischen Hetzparolen grölender Nazi-Combos. Hätte die Popkultur jemals so etwas wie Unschuld besessen, wäre ihr diese spätestens heute endgültig verloren gegangen. --Mark Stöhr

URL: http://bookmooch.com/3930559900
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