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Frank Schnelle : David Fincher
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Author: Frank Schnelle
Title: David Fincher
Moochable copies: No copies available
Topics:
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Published in: German (Germany)
Binding: Gebundene Ausgabe
Pages: 271
Date: 2001-10
ISBN: 3929470810
Publisher: Bertz + Fischer
Weight: 1.57 pounds
Size: 6.77 x 8.86 x 0.87 inches
Wishlists:
1Ludivine Clément (France).
Description: Amazon.de
In den USA lautet David Finchers Spitzname und Ehrentitel "Master Meanie" -- Meister der Gemeinheit. Kein anderer Regisseur hat in letzter Zeit die Hölle auf Erden so stilsicher umgesetzt wie Fincher. Sein "antirealistischer Drive" kann dabei allerdings mindestens so witzig wie gelassen sein. Egal, ob es das grüne Licht eines Fotokopiergeräts ist, eine Anzeige von Ikea begehbar wird oder schlicht die Dinge mit der Geschwindigkeit eines Gedankens illustriert werden, hier erfindet einer die Mittel und die Sprache des Kinos neu. Nicht weniger manipulativ sind die Angriffe des Spaß-Guerillieros Fincher, wenn er in seine Filme fremde Einzelbilder (Subliminal Images) schmuggelt. Höchste Zeit diese Filme genauer anzuschauen.

"Die Dinge, die Du besitzt, besitzen am Ende Dich", beginnt Tyler Durden in FightClub sein Credo. Mit Fincher kommt eine Generation von Regisseuren zum Zuge, die vielleicht die teuerste Ausbildung genossen haben, die man sich vorstellen kann, nämlich die der Werbung. Bevor Fincher mit Alien 3 debütierte, war er durch Coca-Cola-Spots und die Clips mit Madonna, Rolling Stones und Aerosmith bekannt geworden. Ein Schwerpunkt des Buches bildet die Suche nach den Tricks und Kniffen des Werbefilmers in seinen Kinofilmen. Dabei geht es nicht darum, die Sprache der Werbung zu entlarven, sondern Handwerk und Erzählstrategien zu erläutern.

Täuschung und visuelle Doppelstrategien sind nur die eine Seite der Faszination. Die andere ist der richtige Riecher für die Umsetzung von Stoffen, die unter den Nägeln brennen. Die Aufsätze über Fight Club, Seven und The Game sind allein schon deswegen lesenswert, weil sie einem vor Augen führen in welcher Zeit wir eigentlich leben. Auf den Fansites im Internet wird mit Stolz darauf verwiesen, dass Fincher nach dem 11. September zu einer der ersten "Brainstorming-Runden" zur Beratung der US-Regierung gerufen wurde. Zu sehr ähneln die Bilder am Ende von Fight Club denen der Wirklichkeit. Die Artikel von Daniela Sannwald und Georg Seeßlen sind gerade deswegen besonders lesenswert, weil sie Fincher nicht als Moralisten adeln und ebensowenig in die Falle laufen, ihn als Realisten zu verkennen.

Nach einem Fincher-Film umschleicht einen nicht selten das ungute Gefühl einer Manipulation aufgesessen zu sein. Es ergeht einem wie den Protagonisten, die am Ende Teil des Spiels geworden sind, von dem sie noch zu Beginn dachten, es selbst in der Hand zu haben. Am Ende des Bandes David Fincher bleibt der Eindruck, dass man es endlich mit einem Filmbuch zu tun hat, das seinen Namen verdient: Storybords, umfangreiches Bildmaterial in langen Sequenzen und einer unglaublich ausführlichen Filmografie, die auch etwas zu den haarsträubenden Produktionsbedingungen zu sagen hat. Nach den Dreharbeiten zu Alien meinte Fincher nur knapp: "Ich würde lieber an Dickdarmkrebs sterben als einen weiteren Film zu drehen." --Marcus Welsch

URL: http://bookmooch.com/3929470810
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