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Das große Tolkien-Lexikon, in jahrzehntelanger Beschäftigung mit Tolkien und seinem Werk zusammengestellt von Friedhelm Schneidewind, wird seinem Namen mehr als gerecht. Von A bis Z erläutert Schneidewind akribisch alles, was in näherem oder fernen Zusammenhang mit Tolkien steht. Dabei bezieht er sich zwar vorrangig auf Tolkiens Hauptwerke wie den Herrn der Ringe, den Hobbit und die von Christopher Tolkien herausgegebenen Werke über Mittelerde, aber auch Tolkiens weiteres schriftstellerisches Schaffen sowie seine wissenschaftlichen Arbeiten erfahren eine angemessene Würdigung. Schneidewind hat sich auch die Mühe gemacht, die Mythen, die Tolkien beeinflusst und inspiriert haben -- wie etwa die finnische Kalevala oder die Edda --, einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Auch Biografisches aus Tolkiens Vita sowie Personen, die sein Werk beeinflusst haben oder ihrerseits von Tolkien beeinflusst wurden, wie diverse Fantasy-Autoren, werden abgehandelt. Peter Jacksons Verfilmung des Herrn der Ringe ist bereits vor dem Kinostart verarbeitet worden, auch wenn die Einträge dazu hauptsächlich auf allgemein zugängliche Informationen über die Darsteller und einige Details über die Entstehung der Filmtrilogie beschränkt bleiben. Als Illustrationen enthält das Lexikon die Titelbilder der Werke Tolkiens, themenverwandte Abbildungen aus der Mythologie sowie einige Zeichnungen, die von Tolkiens Welt inspiriert sind. Schneidewind, der sich seit den 70er-Jahren intensiv mit Tolkien und seinen Werken beschäftigt, entwickelte bereits ein Quenya-Lexikon -- eine der Elbensprachen -- und baute Tolkiens Welt und Figuren in die Welt der Rollenspiele ein. Er ist Mitglied der Deutschen Tolkien-Gesellschaft und der mittelalterlichen Gruppe Tandaradey. Wie der Herr der Ringe selbst hat auch Schneidewinds Lexikon umfangreiche Anhänge zu bieten: Ausführliche Zeittafeln schildern die Geschehnisse der drei Zeitalter Mittelerdes. Schneidewind informiert auch über Tolkiens Leben sowie seine Veröffentlichungen, wobei er zusätzlich interessante Details über Bild- und Tonbearbeitungen einfließen lässt. Für ein anspruchsvolles Werk über Tolkien unerlässlich: Das vollständige englische und deutsche Literaturverzeichnis, das Tolkiens Veröffentlichungen und von ihm inspirierte Werke enthält, sowie eine Auswahl der musikalischen und dramatischen Bearbeitungen von Tolkiens Welt bietet. Auch ein umfangreiches Verzeichnis der Sekundärliteratur, ausgewählte Internet-Seiten sowie weiterführende Literatur zum Thema fehlen nicht. Dieses Lexikon lässt fürwahr nichts zu wünschen übrig. Tolkien-Einsteiger werden sich vielleicht zunächst von der Fülle der Informationen überfordert fühlen, aber der Experte weiß die in mühsamer Arbeit zusammengetragenen, qualitativ überzeugenden und umfassenden Einträge zu schätzen. Ein unerlässliches Werk, das in das Regal eines jeden Lesers gehört, der sich näher mit Tolkiens Werk auseinandersetzen will. --Birgit Schwenger
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