Höchste Zeit also, die Promotion-Kurbel zu betätigen. Drei Wochen lang stand das Künstlerpaar dem Journalisten David Sheff Rede und Antwort. Ein durchaus aufgeräumter und tatendurstiger John pries zwar die Qualitäten eines Lebens als Hausmann und Brotbäcker ("... eine Frage der Selbstheilung"), gab aber zwischen den Zeilen zu verstehen, dass Yokos allabendliche Geschäftsberichte einen gestandenen Rock'n'Roller wie ihn eher anödeten (in der Tat hatte "Mutter" das Business übernommen, war mit diversen Anwälten Schlitten gefahren und hatte erst jüngst Schlagzeilen gemacht durch den Verkauf eines Zuchtrindes für sage und schreibe eine viertel Million Dollar).

Das Paar wirkt abgeklärter, geschäftsmäßiger, die Rollenverteilung scheint ausdefiniert. Yoko, plötzlich ganz Geschäftsfrau, versprach, ihre (ohnehin wenig geschätzte) Präsenz auf Johns Platten einzuschränken. Dieser hingegen liefert zu den Szenen ihrer Ehe, sowie männlichen Machtstrukturen (einem Lieblingthema der beiden), einige bemerkenswerte Ideen, bekennt sich zum Punk und verschießt schließlich seine schon notorisch gegen Paul McCartney gerichteten Giftpfeile anlässlich einer detaillierten Schilderung zur Entstehung einzelner Beatles-Songs.

Das Interview, von dem niemand ahnte, dass es das letzte werden sollte, erschien am 6. Dezember 1980 im Playboy. Ein gruseliger Gedanke, sich vorzustellen, dass, während Millionen Menschen in aller Welt sich freuten, von John und Yoko ein solch funkensprühendes Lebenszeichen zu erhalten, ein gewisser Mark David Chapman zur selben Zeit um das Dakota-Building schlich und sein Opfer einkreiste. Zwei Tage später war die Ballade von John und Yoko traurige Vergangenheit. --Ravi Unger