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Ein Nachschlagewerk im klassischen Sinn ist es nicht. Kleines Lexikon der Tour-Mythen ist vielmehr eine unterhaltsame Hommage an ein traditionsreiches Radrennen und seine Teilnehmer, die sich Jahr für Jahr wieder auf die große Schleife machen, obwohl sie wissen, was sie erwartet. Aber auch das gehört zu den Tour-Mythen: die Leidensbereitschaft der Radsportler und die Begeisterung der Öffentlichkeit für diese an sich nicht telegene Sportart. Der Blick zurück in die Annalen der Tour de France, den das Buch auch bietet, zeigt, dass sich entscheidende Dinge gar nicht so verändert haben: Leistungssteigernde Mittel etwa waren immer ein Thema (in alten Tagen unter anderem Bier mit Zucker), auch der Drang zur Vermarktung ist nicht neu -- die Werbekarawane zum Beispiel wurde schon 1930 eingeführt. Anderes wirkt heute lustig, zum Beispiel wenn bei der ersten Tour die Rennleitung die Fahrer auffordert: "Prüfen Sie Ihre Bremsen, und machen Sie nicht zuviel Lärm beim Durchfahren der Stadt!" Autor und Teufel auf dem Cover ist Wilfried F. Schoeller, ein leibhaftiger Literaturprofessor, der seit Kindertagen eine Leidenschaft für den Radsport im Allgemeinen und die Tour de France im Besonderen hegt. Amüsant, mit Kennerblick und stilistisch elegant präsentiert er Anekdoten und Geschichten, lässt vergangene Duelle um das gelbe Trikot wieder aufleben und vergisst auch nicht die tragischen Verlierer. Er analysiert "Das Innenleben des Peleton", und klärt andere zentrale Aspekte des Rennens, vom Besenwagen über den ungeschriebenen Ehrenkodex bis hin zum "Ruhm der roten Laterne". --Christian Stahl
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