Seine Heimat, die Dolomiten, boten dem jungen Bergsteiger hervorragende Trainingsmöglichkeiten. Nach intensiven Jahrzehnten kehrt der Everest-Bezwinger in die Region seiner jungen und wilden Jahre zurück. Nun widmet Messner seinen Hausbergen einen eigenen Text-Bildband mit dem schlichten Namen Dolomiten, den er jedoch mit dem pompösen Untertitel "Die schönsten Berge der Welt" schmückt.

Wer die stimmungsvollen, oftmals doppelseitigen Luftbildaufnahmen von Jakob Tappeiner betrachtet, teilt diese Einschätzung. Ebenso wie das Urteil zahlreicher Jurys, diesen Fotografen mit Auszeichnungen zu ehren -- darunter mit der Würdigung "Europäischer Meister der Photographie". Denn es ist beeindruckend, wie der Südtiroler Fotograf Bergmassive, in denen Menschen als winzige Farbtupfer vorkommen, in Szene setzt: mal vom Abendrot beschienen, mal wolkenverhangen, mal schneebedeckt, immer majestätisch und geheimnisvoll.

Diese Effekte werden durch die beigestellten Zitate großer Bergsteiger, die interessanten Ausführungen zur Entstehungsgeschichte der Dolomiten und die noch interessanteren Ausführungen der Berg-Erlebnisse des jungen Messner verstärkt. Trotzdem beinhaltet das wuchtige Buch auch aktuelle Aspekte. So wird etwa von der spektakulären freien Begehung der Bella Vista von 2001 berichtet oder -- in eigener Sache -- vom derzeitigen Stand des Messner Mountain Museum, über dessen genauen Standort bis Sommer 2002 noch keine Entscheidung gefallen war. Fest steht nur: Es wird in den schönsten Bergen der Welt liegen, von denen dieser fantastische Bildband erzählt. --Christian Haas