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Wir haben es schon immer geahnt: Weihnachten ist gar nicht lustig. Vor allem dann nicht, wenn man als Weihnachtsmann Lemminge statt Rentiere vor seinen Karren gespannt hat, die natürlich nichts eiliger zu tun haben als sich den schneebedeckten Abhang hinabzustürzen. Oder wenn man Herrn Riebmann in der Wand wohnen hat, der Schokolade durch die Steckdose drückt („Ich bin ein Adventskalender“) und seinen Nachbarn verlacht, weil er nur einen einzigen Weihnachtsbaum hat (statt seiner fünf). Oder wenn man Weihnachtstern auf einer stachligen Tanne ist und einen wie jedes Jahr furchtbare Poschmerzen plagen. Kurzum: Weihnachten ist gar nicht lustig für all jene, die zur Cartoon-Welt von Joscha Sauer gehören. Wer Sauers Nicht-lustig-Universum aus Büchern wie Nichtlustig, Nichtlustig 2 und Nichtlustig 3 oder aber von Sauers gut besuchter Homepage kennt, der wird manchen Witz aus Nichtweihnachten sehr vorhersehbar finden. Macht aber nichts. Denn gerade für die eingefleischtesten Fans, die sich schon ein wenig auskennen im Werk, ist dieser thematisch diesmal sehr eng gefasste Band gemacht. Denn mit den Nichtlustig-Büchern ist es ein wenig wie mit Soap-Operas im Fernsehen: Richtig zu Hause fühlt man sich erst, wenn man das Personal über eine kleine Strecke Wegs begleitet hat. Da verzeiht man auch einmal, das manche Witze, die zum Teil wie eine etwas biedere Variante von Gary Larsons Far Side wirken, nicht so richtig zünden wollen. Für Freunde des Sauerschen Humors ist der Band sowieso ein Muss. Und für alle anderen, die Nichtweihnachten zum Fest der Liebe geschenkt bekommen, gilt: Nicht gleich ans Umtauschen denken, wenn einem der ein oder andere Gag nicht recht gefallen will. Einfach weiterlesen oder -schauen! Denn ein bisschen Zeit sollte man den Cartoons schon lassen. --Stefan Kellerer
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