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Bodo Scheurig : Henning von Tresckow. Ein Preusse gegen Hitler
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Author: Bodo Scheurig
Title: Henning von Tresckow. Ein Preusse gegen Hitler
Moochable copies: No copies available
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Published in: German (Germany)
Binding: Gebundene Ausgabe
Pages: 288
Date: 2004-02-01
ISBN: 3549072120
Publisher: Propyläen Verlag
Weight: 1.1 pounds
Size: 5.67 x 8.5 x 1.1 inches
Edition: Neuausg.
Amazon prices:
$36.29used
Description: Amazon.de
Rechtzeitig bevor sich am 20. Juli 2004 das Stauffenberg-Attentat zum 60. Mal jährt, erscheinen allerorts Biografien und Sammelbände, die den widerständigen Militärs des Dritten Reichs gewidmet sind. Bei dem hier anzuzeigenden Band aus der Feder Bodo Scheurigs handelt es sich um eine Neuauflage der zuerst 1973 und zuletzt 1987 erschienenen Biografie des Wehrmachtsoffiziers Henning von Tresckow, von der der Autor in seinem Vorwort sinngemäß sagt, dass sie unverändert hat bleiben dürfen, weil auch die jüngere historische Forschung keine wirklich relevanten neuen Erkenntnisse geliefert hätte, die er hätte berücksichtigen müssen. Ausdrücklich erwähnt Scheurig die Tresckow-Beiträge Christian Gerlachs (vor allem: Kalkulierte Morde, 1999), die angeblich keine Auseinandersetzung verdient hätten. "Sie sind", so Scheurig, "nicht kritikwürdig, mehr noch: indiskutabel. Sie verletzen nahezu jede Regel seriöser Forschung und verbiegen aus ideologischer Voreingenommenheit die historische Wahrheit oft zu puren Zerrbildern".

Ohne die Arbeit Scheurigs schmälern zu wollen, die sehr wohl auch heute noch lesenswert ist, hier schießt er -- wohl selbst aus der von ihm beklagten "ideologischen Voreingenommenheit" -- deutlich über das Ziel hinaus. Weshalb er auf die in den letzten Jahren unter Historikern lauter werdenden Zweifel an der Heiligkeit Tresckows und von manch anderem widerständigen Militär so gereizt reagiert, erhellt der letzte Satz besagten Vorworts, mit dem Scheurig uns glauben machen will, das gescheiterte Attentat vom 20. Juli 1944 habe wirklich gerettet, was längst verloren war: "Was 1944 zählte, war vorab die Rettung Deutschlands, und wie je gilt -- über allem -- das Opfer derer, ohne die wir ehrlos geworden wären."

Ohne Herrn Scheurig zu nahe treten zu wollen: Man wird zumindest zu bedenken geben dürfen, dass von Tresckow, der sich schon bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 von deren Politik und Ideologie entfremdet hatte, auch nach der Auffassung von niemand Geringerem als Hans Mommsen unzweifelhaft und wiederholt unmittelbar mit so genannten Antipartisanenaktionen befasst gewesen ist. Auch führt für Mommsen "kein Weg daran vorbei, sich einzugestehen, dass eine beträchtliche Zahl derjenigen, die am 20. Juli aktiv mitgewirkt und dabei vielfach ihr Leben geopfert haben, zuvor am Rassenvernichtungskrieg teilgenommen, ihn jedenfalls streckenweise gebilligt und in einigen Fällen aktiv vorangetrieben haben".

Kurzum: Bodo Scheurig hätte um der historischen Wahrheit willen durchaus Anlass gehabt, die neuere Forschung zur Kenntnis nehmen, bevor er ein Manuskript aus dem Jahr 1973 mehr als 30 Jahre nach seiner Fertigstellung unverändert wieder abdrucken ließ. Eine Auseinandersetzung mit dieser Forschung in einem ausführlichen Nachwort wäre das Mindeste gewesen, was der Verlag dem Autor hätte abverlangen müssen. --Andreas Vierecke

URL: http://bookmooch.com/3549072120
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