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"Das Blut wird niemals aufhören zu fließen." Istanbul als Schauplatz für ein Verbrechen der besonderen Art. Der 25-jährige Rifat wird brutal hingerichtet, seine Leiche findet man am Ufer des Bosporus. Schnell wird klar: Er ist das Opfer einer dramatischen Familienfehde. Und die hat tiefe Wurzeln. 380 Seiten und ebenso viele mitwirkende Personen -- nein, nein, ganz so ist es nicht. Aber Familienclan ist nun mal Familienclan, und der kann groß sein. Einmal aber gewöhnt an viele türkische und zunächst ähnlich klingende Namen, packt einen so richtig die Spannung: eine plakative Sprache, kurze Szenen und über Strecken ausschließlich wörtliche Rede bringen starke Lebendigkeit und Dynamik ins kriminelle Geschehen. Rifat war Albaner, da schwappen ungeahnte Probleme, ungelöste Familienschwierigkeiten und "unverdaute Geschichte" in das nicht nur touristische Istanbul über. "Bei uns zu Hause wendet man sich nur dann an die Polizei, wenn man keine Familie hat ... um solche Angelegenheiten kümmern wir uns selbst." Rifats Familie ist zu allem entschlossen. Das macht behördliche Ermittlungen nicht einfach. Was bedeutet ein blutbeflecktes Hemd im Fenster? Hilflosigkeit angesichts von angedrohter Blutrache. Wird die Spirale der Gewalt sich weiterdrehen? Das Exotische des Romans, Thema und Schauplatz, reizen sehr; da ist eine Autorin, die Land, Sitten und Gebräuche kennt. Das kommt gut rüber. Die Geschichte, wenn auch sprachlich nicht ganz so reizvoll wie inhaltlich, ist eine gute Geschichte mit fesselnder Dramatik, die sich nicht nur der Fiktion bedient; denn das hat man alles auch schon mal gelesen. Einige Figuren überzeugen nicht ganz so, wie man es sich wünscht, und vielleicht wäre an einigen Stellen weniger mehr gewesen. Dennoch: ein Krimi, der in die Kategorie "spannende Schnellkost" fällt. --Barbara Wegmann
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