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Bei ihrer neuesten Reportage glaubt Olivia Joules plötzlich Osama Bin Laden gegenüber zu stehen. Eigentlich ist sie ja nur einem charismatischen Filmproduzenten mit falschem (?) französischen Akzent begegnet. Aber durch dessen Aura, scheint ihr, scheint das Antlitz des gefürchteten Terroristenchefs hindurchzuscheinen. Manchmal nämlich geht die Phantasie durch mit der Journalistin, findet auch ihr Chef von der Sunday Times ("Aber dafür bist du ein heißer Feger"). Olivia selbst hat keine Probleme damit, die Wirklichkeit diesen Fiktionen anzupassen. Und so reist sie dem falschen Osama hinterher, nach Honduras, Kairo und in den Sudan. Und wird dabei in atemberaubende Abenteuer verwickelt, die die Lektüre von Die Geheimnisse der Olivia Joules zu einem wahren Vergnügen machen. Immerhin geht es schließlich doch um eine echte Weltverschwörung, bei der Olivias seltsam ausgestatteter Wonderbra eine ganz besondere Rolle spielt ...

Hierzulande wurde Helen Fielding, die in Yorkshire geborene und inzwischen in London und Los Angeles lebende Autorin, durch die teils skurrilen, teils tragikomischen Abenteuer der ebenso sympathischen wie chaotischen Single-Frau Bridget Jones – einer Art Frauen-Ikone der neunziger Jahre -- bekannt: so bekannt, dass ihr inzwischen prominent verfilmtes Überraschungsdebüt Schokolade zum Frühstück mit Bridget Jones: Am Rande des Wahnsinns eine gelungene Fortsetzung fand. Die Geheimnisse der Olivia Joules nun hat eine neue Heldin, die voll im neuen Jahrtausend angekommen ist: stark und selbstbewusst, aber auch ein wenig überdreht. Und doch ist der Roman wieder ein echter Fielding: witzig, charmant und auf brillante Weise unterhaltsam geschrieben. -- Isa Gerck