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Joseph E. Stiglitz : Die Roaring Nineties. Vom Wirtschaftsboom zum Crash
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Author: Joseph E. Stiglitz
Title: Die Roaring Nineties. Vom Wirtschaftsboom zum Crash
Moochable copies: No copies available
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Topics:
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Published in: German (Germany)
Binding: Taschenbuch
Pages: 345
Date: 2005-06-13
ISBN: 3442153417
Publisher: Goldmann
Weight: 0.62 pounds
Size: 4.72 x 7.24 x 1.02 inches
Edition: 1
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Description: Aus der Amazon.de-Redaktion
Der frühere Weltbank-Vizepräsident und Clinton-Berater Joseph E. Stiglitz lässt nicht locker. Der Nobelpreisträger von 2001 widmet sich nochmals ausführlich der Aufarbeitung der wilden 1990er-Jahre, die am Ende in einen großen Crash mündeten. Stiglitz sieht zwei große Ursachen für das damalige Debakel. Zum einen geriet das angemessene Gleichgewicht zwischen Markt und Staat aus dem Blick. Zum anderen fand ein gigantisches Wirtschaftswachstum statt, das der Politik zum Nulltarif in die Hände gespielt wurde. Leider vernebelte es den Verantwortlichen die Sinne. Von da an unterstützten sie die wirtschaftliche Schaumschlägerei nach Kräften.

Stiglitz schreibt: "Der Boom war eine klassische Blase, das heißt, dass sich die Preise von Vermögensgegenständen völlig von ihrem eigentlichen Wert gelöst hatten, wie dies im Kapitalismus seit Jahrhunderten immer wieder geschieht." Dieser irrationale Überschwang, wie ihn der Finanzökonom Robert Shiller definiert hat, sorge, so Stiglitz, für eine fortgesetzte Raserei unter den Akteuren. Die Folge: Kurzfristige egoistische Interessen setzen sich gegen langfristige Gemeinwohlbelange durch. Die Märkte drängen den Staat zurück.

Stiglitz seziert messerscharf die Zeiten des Überschwangs: die Allmachtsfantasie der Wirtschaftsakteure sowie den Glauben, die ganze Welt könne von der Allmachtsfantasie der USA profitieren. "Uncle Sam wurde zu Dr. Sam, der dem Rest der Welt die Medizin verordnete", bilanziert er. Die Welt wurde von den Amerikanern nur mehr über einen Kamm geschert. Die US-Außenpolitik wurde zur PR-Abteilung von US-Firmen umfunktioniert. Stiglitz bleibt nicht nur bei der beißenden Kritik, er legt auch einen politischen Zukunftsentwurf vor: der "Neue Demokratische Idealismus". Er basiert auf einer ausgewogenen Sicht der Rolle des Staates. Dieser ist der Hüter der sozialen Gerechtigkeit auf allen Ebenen, global wie lokal. Er soll den Zugang zur individuellen Selbstentfaltung für alle fördern. Mit einer Bildungs- und Sozialpolitik, die alle mit einbezieht. Mit einer Umweltpolitik, welche die Wirtschaft maßregelt.

Fazit: Stiglitz' Amerikakritik passt hervorragend in die derzeitige Anti-USA-Sachbuchliteratur. Nur mit dem Unterschied: Stiglitz ist kein Demagoge oder bedient irgendeinen plumpen Antiamerikanismus. Im Gegenteil: Er ist ein Experte, der auf höchstem Niveau mit feiner Klinge argumentiert. --Peter Felixberger

URL: http://bookmooch.com/3442153417
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