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"Selbst so Drecksäcke wie du haben Rechte. Du hast das Recht auf einen Anwalt und das ist auch gut so, denn du wirst einen brauchen." Jeder deutsche Polizeibeamte, der das zu einem gerade festgenommenen Geldwäscher sagt, wird diesen Anwalt selbst brauchen. Geht man nach Paul Eddy und seinem Roman Grace Flint ist das aber der Ton, der vorherrscht, wenn zur selben Zeit die Leiche des zweiten Gangsters fortgeschafft wird, den FBI-Agenten gerade buchstäblich von einer Under-cover-Agentin herunter geschossen haben.

Männer scheinen so zu sein: Liegen sie mal auf einer Frau, ist alles andere egal -- sogar die Maschinenpistole. Aber darum geht es Paul Eddy nicht. Er hat einen Roman geschrieben, der wirklich nichts für zart besaitete Leser ist. Die genannte Under-cover-Agentin ist eben diese Grace Flint, und die lebt praktisch ein zweites Mal. Das erste "Leben" ließ sie, brutal zusammengetreten und entsetzlich entstellt, in einer Londoner Tiefgarage. Von Ärzten kunstvoll wiederhergestellt, sinnt sie auf Rache. Sie will den Mann wieder treffen, der sie so zugerichtet hat und steigt erneut in das harte Geschäft ein.

Als "Terroristin" im geteilten Zypern wird aus der Jägerin die Gejagte. Alles, was man aus amerikanischen Action-Filmen kennt, packt Paul Eddy auf die 415 Druckseiten. Die Menge an Munition, die hier verschossen wird, ist müßig zu zählen. Dazwischen immer wieder sie, die von den Chirugen auf schön getrimmte Agentin, die ihren Körper als Waffe einsetzt wie eine Maschinenpistole. Und auf den die Männer immer wieder hereinfallen, bis diese dann im günstigen Fall mit zusammengebundenen Händen auf dem Bauch, im ungünstigeren Fall mit einer Kugel im Kopf auf dem Rücken liegen. --Corinna S. Heyn