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Benjamin R. Barber : Imperium der Angst. Die USA und die Neuordnung der Welt
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Author: Benjamin R. Barber
Title: Imperium der Angst. Die USA und die Neuordnung der Welt
Moochable copies: No copies available
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Published in: German (Germany)
Binding: Gebundene Ausgabe
Pages: 276
Date: 2003
ISBN: 3406509541
Publisher: Beck
Weight: 0.93 pounds
Size: 5.12 x 8.11 x 1.1 inches
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Description: Amazon.de
In seinem bissigen Essay Heiliger Krieg hat Norman Mailer über den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton gesagt, der sei immer der Schlaueste in seiner Runde gewesen, weil er es nie zugelassen habe, dass einer seiner Berater zu mehr als 90 Prozent an seine eigene Intelligenz heranreichte. Wie intelligent der Beraterkreis Clintons denn nun tatsächlich gewesen sein mag, darüber kann sich nun jeder sein eigenes Bild machen. Nach und nach nämlich legen ehemalige Clinton-Berater jetzt ihre Analysen zur Politik der Regierung seines Nachfolgers George W. Bush vor.

Neben etwa Charles Kupchan, der unter der Präsidentschaft Clintons als Europa-Experte Mitglied im nationalen Sicherheitsrat war und der in seinem Buch Die europäische Herausforderung das Ende der amerikanischen Vorherrschaft und den Aufstieg Europas als neuer Macht vorhergesagt hat, meldet sich nun der ehemalige Präsidentenberater Benjamin Barber zu Wort. In Imperium der Angst zeigt der Politikwissenschaftler von der University of Maryland, weshalb aus seiner Sicht die Bush-Doktrin des "präventiven Krieges" geradewegs in eine Sackgasse führt. Aus hilfloser Angst verbreiteten die USA nun ihrerseits Angst und Schrecken, dies münde unweigerlich in einem Teufelskreis. Amerika müsse erkennen, dass man in einer Welt der gegenseitigen Abhängigkeit zum Scheitern verurteilt ist, wenn man stur auf eigene Faust handelt und die eigenen (vermeintlichen) Interessen über die aller anderen stellt.

Überhaupt ist der Versuch der USA, ihr Modell eines freien, das heißt mehr oder weniger regellosen Kapitalismus ("McWorld") und das amerikanische Gesellschaftsmodell in jeden Winkel der Erde zu exportieren ("AmericaWorld") Barber zufolge eine Dummheit. Und statt auf die militärische Doktrin einer Präventivverteidigung setzt er auch im Kampf gegen den Terrorismus auf die Entwicklung und Verbreitung einer "präventiven Demokratie". Die soll aber eben nicht auf die Errichtung einer "AmericaWorld" zielen, sondern vielmehr auf eine "CivWorld", das heißt auf "eine Welt von Staatsbürgern, für die ein auf die Erde ausgedehnter Gesellschaftsvertrag zu einem Überlebenspakt für die Menschheit" werde.

Im Kampf gegen den Terrorismus nützt Amerika nach Ansicht des Autors seine konventionell-militärische Überlegenheit ohnehin nichts, weil die internationalen Terrorkader gegen konventionelle Waffen weit gehend immun seien. Dagegen bestünde vielmehr die Gefahr, dass ein Präventivkrieg gerade im Erfolgsfall wie ein Kreuzzug wirke und gleichsam als Spiegelbild des Dschihad dessen Glut zusätzlich anfache. Die präventive Demokratie dagegen packe den Terrorismus bei der Wurzel, weil sie die Bedingungen beseitige, die der Terrorismus zu seinem Gedeihen benötige. Auch wenn das Schlusskapitel, das explizit dem "CivWorld"-Konzept gewidmet ist, ein wenig kurz geraten ist, eine lohnenswerte Lektüre. --Andreas Vierecke

URL: http://bookmooch.com/3406509541
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