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Der Mann, der für einen Knopf verkauft wurde, hieß Jemmy Button. Verkauft wurde er von seinen feuerländischen Landsleuten, die ihn gegen einen Perlmuttknopf eintauschten. Der wurde ihnen von englischen Entdeckern angeboten, die mit ihm und drei weiteren Feuerländern den Versuch unternehmen wollten, einen "Wilden" zu domestizieren. Das glückte ihnen, wenn man so will, zunächst ein Stück weit. Doch am Ende ist die Geschichte des Jemmy Button natürlich ganz und gar -- egal aus welchem Blickwinkel man sie auch betrachtet -- eine einzige Ungeheuerlichkeit und zutiefst traurig. Traurig nicht nur, weil der Versuch, den Feuerland-Indianer zu "zähmen" und nach englischem Vorbild zu erziehen, dem Jungen zum Verhängnis wird, sondern auch, weil die Geschichte dem Leser vor Augen führt, welche zutiefst unmenschliche Seite ihrer eigenen Natur die vermeintlich zivilisierten Völker auf ihren Entdeckungs- und Eroberungsreisen offenbarten. Und das nicht nur fernab der Heimat. Zu Hause nämlich stellten sie von den entfernten Winkeln der Welt mitgebrachte Exemplare von "Wilden" Tieren gleich in Käfigen zur Schau. Von all dem, vor allem aber von der Ausrottung der Feuerland-Indianer, berichtet dieses kundige und bei all dem spannende Buch aus der Feder von Nick Hazlewood. Ein Buch, das unbedingt lesen sollte, wer sich gerne auf die europäische Kulturtradition wie auf einen Adelsausweis beruft. Und ein Buch, das in dieser Hinsicht sehr bescheiden machen sollte. --Andreas Vierecke
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